Ju-Jitsu

Über die Entstehung und Entwicklung des Ju-Jitsu allgemein und im besondern in Europa wurde schon sehr viel geschrieben und noch mehr erzählt. Sicher ist, dass das Ju-Jitsu, wie so vieles was später in Japan praktiziert wurde, seine Ursprung in China hatte.

Ältere Formen und Überlieferungen des Ju-Jitsu findet man sogar in Indien. Japan darf aber für sich in Anspruch nehmen, das Ju-Jitsu weiterentwickelt zu haben, und zu seiner heutigen Form und Verbreitung, auch in Europa, massgebend beigetragen zu haben.

So erzählt die Geschichte, dass der Chinese Chen Yuanbing im Jahre 1558, nachdem er auf die japanischen Inseln gekommen war, sich in dem buddhistischen Tempel Shokokuji in Edo niederliess und dort eine Schule der Kampfkünste für Mönche und Nicht-Geistliche gründete.

 

Die begabtesten seiner Schüler Miura Yoshitatsu, Fukuno Masakatsu und Isokai Jirozuemon wurden später als Begründer der Ju-Jitsu Schulen berühmt. Japan wurde in dieser Zeit, bis zu einem bestimmten Zeitabschnitt der Feudalperiode von zahlreichen internen Kriegen, hervorgerufen durch Unstimmig-keiten zwischen den verschiedenen Vasallen des Kaisers, heimgesucht.

 

Diese kriegerischen Auseinandersetzungen waren natürlich für die damaligen Krieger, die Samurai, eine ideale Legimitation ihre Kampfkünste auf den Schlachtfeldern, im Kampf „Mann gegen Mann“, anzuwenden und weiter zu entwickeln.

 

Mit der Machtergreifung der Shogun, einer Dynastie der ersten Minister, die die Position des Kaisers als „Gott auf Erden“ abschaffte und stattdessen das regieren der Nation in den Vordergrund stellte, beruhigte sich die innere Lage mit der Konsequenz, dass die Kaste der Samurai wenig Gelegenheit hatte, ihre Kampfkünste im Krieg anzuwenden.Daraus folgte, dass das Studium und die Ausübung dieser Künste sich von den Schlachtfeldern in die Kampfkunstschulen verlagerte.

So entstanden auch im Ju-Jitsu verschiedene Schulen mit verschiedenen Namen, die jedoch immer die Vorbereitung auf den Kampf „Mann gegen Mann“ zum Ziel hatten.

 

Bekannte Ju-Jitsu - Schulen waren: Takenouchi-Ryu, Kito-Ryu, Tenjinshinyo Ryu. Dieser Zustand währte bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts. Technik und Geist trugen zur Entstehung kriegerischer Disziplinen mit nahezu perfekter Wirksamkeit bei.

 

Die Entwicklung der politischen und sozialen Situation in Japan zur Zeit der Shogun Tokugawa war von grosser Bedeutung ideologischer Umwälzungen, die Grenzöffnung und der damit freie Kontakt zu den westlichen Kulturen folgte. Diese Umwälzungen führten natürlich auch dazu, dass die über hunderte von Jahren gut behüteten „Geheimnisse des Ju-Jitsu“ ihren Siegeszug nach Europa und auch Amerika antreten konnten.